WILPF Schweiz
                              Women's International League for Peace and Freedom

Ni Una Menos

Ein kollektiver Schrei gegen Feminizide

Die junge Frauengruppe «Ni Una Menos», die in Zürich seit 2018 unabhängig, konsequent mit viel Einfallsreichtum und Mut auf die Feminizide aufmerksam macht, kam am 28. November 2022 fast vollzählig zur «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*»-Veranstaltung im Rahmen des «Café de la Paix», organisiert vom Schweizerischen Friedensrat in Partnerschaft mit WILPF Schweiz. In einem Referat erklärten sie Ursprung und Ziele der 2015 von argentinischen Frauen initiierten Kampagne zur Sichtbarmachung der zahllosen Feminizide in ihrem Land. Schnell hat sich «Ni Una Menos» (Nicht Eine Weniger= es darf keine mehr sterben) international verbreitet – in der Schweiz halten die Frauen fast alle zwei Wochen eine Mahnwache zu einem Feminizid an einer Frau oder als Frau gelesenen Person in der Schweiz. Sie gedenken auch den Kindern und Angehörigen der Opfer von sexualisierter Gewalt an Frauen*; sie versammeln sich nach jedem Feminizid immer am drauffolgenden Donnerstag um 19 Uhr auf dem Ni-Una-Menos-Platz (Helvetiaplatz) in Zürich. Obwohl Sevin, Nekane, Naira, Laura und Schtine von der Polizei drangsaliert und für den angeblichen Verstoss gegen Corona-Regeln gebüsst wurden, machen sie weiter, unbeirrt, solange es wieder einen Feminizid gibt. Unsere Unterstützung ist gefragt. Infos im Streikhaus Zürich.

Feminizid: Im Gegensatz zu «Femizid» soll der Begriff «Feminizid» darauf hinweisen, dass der Staat die Verantwortung der Verbrechen an den Frauen* trägt, da er allzu oft der Straflosigkeit der Täter den Vorzug gibt, statt die Morde an den Frauen* aufzuklären. Der Staat hat die Verpflichtung, bei der Prävention, Untersuchung und Bestrafung solcher Verbrechen aktiv und von Anfang an mitzuwirken.